Wissen heißt die Welt verstehen. Wissen lehrt, verrauschter Zeiten Und der Stunde, die da flattert, Wunderliche Zeichen deuten. Und da sich die neuen Tage Aus dem Schutt der alten bauen, Kann ein ungetrübtes Auge, Rückwärtsblickend vorwärtsschauen. F.W. Weber, Dreizehnlinden
 Wissen heißt die Welt verstehen.Wissen lehrt, verrauschter ZeitenUnd der Stunde, die da flattert,Wunderliche Zeichen deuten.Und da sich die neuen TageAus dem Schutt der alten bauen,Kann ein ungetrübtes Auge,Rückwärtsblickend vorwärtsschauen.               F.W. Weber, Dreizehnlinden

Local Players

Kroneacker: Spechtwohnung (Foto: Bestand Buhr)

Boden ist eine überlebenswichtige Ressource.

 

10 qcm Gestein brauchen 2000 Jahre um fruchtbarer Boden zu werden.

 

Die Biodiversität im Boden ist vergleichbar mit der in einem Regenwald oder Korallenriff. (Dr. David Russell, Senckenbergmuseum für Naturkunde)

 

Wer hat schon in den letzten Umweltbericht des Westerwaldkreises von 2012 geblickt? Landrat Schwickert mahnt in seinem Vorwort den intensiven Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen an. Sind das nur leere Worte?

Wie ist das mit dem Flächenverbrauch? Der Umweltbericht zeigt:

Im Westerwaldkreis hat die Verbandsgemeinde Wirges den mit Abstand höchsten Verbrauch an Boden für Siedlungs- und Verkehrsflächen.

Mit dem neuen Flächennutzungsplan von 2017 der Verbandsgemeinde Wirges sind wiederum hektarweise Bauflächen in die Planung aufgenommen worden. Auch in Ebernhahn. Die Einwendungen dagegen von unserer Seite sind abgeschlagen worden.

 

Ebernhahn hat eine Fläche von 335 ha. Circa 73 ha davon sind schon durch Wohnsiedlungs- und Gewerbebau versiegelt, A3, ICE-Trasse, A48 und deren Zubringer nehmen ca. 32 ha in Anspruch und ungefähr 35 ha (irrtümlich hatte ich Siershahner Areal mit hineingenommen) ist Abbaufläche der Tonindustrie und unterliegt der bergamtlichen Aufsicht. Kommt es zur Bebauung des Kroneackers (16 ha) würden 46 % unseres Bodens durch invasive Nutzung verbraucht sein. Der Flächenverbrauch allein an Siedlungs- und Verkehrsflächen in unserer Gemeinde ist dreimal höher als der Durchschnitt der Ortsgemeinden gleicher Größenklasse (1000-2000 Einwohner) in RLP.

Obwohl nach dem Raumordnungsgesetz § 2 (2) 6 die Innenraumentwicklung der Neuausweisung von Siedlungsflächen vorgehen soll, sind zur Zeit mit der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans durch die Verbandsgemeinde Wirges noch weitere fast 4 ha Flächen von den nur noch 8 ha Wiesen des Massenbergs zur sogenannten "Siedlungsentwicklung" in Ebernhahn ausgewiesen und die Planung markiert die Richtungsentwicklung bis zum Erdwall an der A3. Dieser Raumplanung hat der Gemeinderat nicht widersprochen, obwohl wir im Dorf immer mehr Hausleerstände zu erwarten haben.  Nachdem 2013 der Vorentwurf des Flächenplans in der Offenlage war, ist er nun in der landespflegerischen Prüfung. Darüber hinaus stehen noch die Pläne der Nachbargemeinde zur Erweiterung des Industriegebietes Rohr in südliche Richtung bevor, wodurch die fast 9 ha Weideflächen in der Mark durch Industriebebauung bedroht sind. Dadurch könnte sich der Flächenverbrauch auf rund 50 % erhöhen.

Für unseren Wald in der Desper ist ebenfalls schon eine Vorschlagsfläche von ungefähr 60 ha als Rohstoffsicherung (Tonbergbau) ausgewiesen, teils auf Ransbacher und teils auf Ebernhahner Areal. Und obwohl sie in einem Wasserschutzgebiet dritter Ordnung liegt, können hier behördliche Abwägungen durchaus möglich sein, wenn trotz Tonbergbau die Wasserversorgung gesichert bleiben würde.Ton ist grundeigener Bodenschatz.

 

Wieviel Fläche braucht ein Mensch, um sich hier in Deutschland seinem Lebensraum und seinen heutigen Ernährungsgewohnheiten angepasst zu ernähren? Das hat 2011 das Land Baden-Württemberg in einem Publikationsorgan des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz veröffentlicht:

 

2.523 qm pro Kopf (Atsuko Wakamiya in Landinfo 7/2011)

 

Selbst wenn wir in Ebernhahn alle unsere Tongruben auffüllen und warten würden, bis sich nach Generationen endlich wieder Mutterboden gebildet hat und der Wald gerodet würde, hätten wir hier nicht einmal genug Fläche, um all unsere 1.228 Einwohner nach heutigen Maßstäben ernähren zu können.

 

Aber schon im letzten Krieg wanderten die Ebernhähner, wie von den Alten erzählt wird, zum Teil bis nach Herschbach im Oberwesterwald, um für Nahrungsmittel zu sorgen.

 

 

 

 

Fragen

Kroneacker: Kugelnest (Foto: Bestand Buhr)

Der Ebernhähner "Kroneacker" soll verkauft werden ... oder ist es schon?

Auf 160.000 qm Land in Ebernhahn sollen

20 m hohe Lagerhallen ohne Längenbegrenzung errichtet werden.

Direkt neben den Wohnhäusern unserer Nachbarn in Kirchstraße und Grimmel.

 

Das Laken ist schon in Händen, die kräftig dran ziehen.

Wie es genäht werden soll, legt der Schneider allen vor.

 

Jeder darf "Anregungen" geben, wie es von offizieller Seite heißt.

 

Formalität? ... Schönheitskorrektur?

 

Oder wirklich sachliches Abwägen?

 

Was ist, wenn gerechte Gründe vorliegen, daß das Laken so bleiben soll, wie es ist?

 

Heißt es dann Pardon?

 

Es ist mir unverständlich, wie 0,8 % der Einwohner einer Gemeinde in einem der Öffentlichkeit entzogenen Prozess ältestes Gemeingut des Dorfes veräußern dürfen, ohne daß dem Bürger auch nur die Möglichkeit der Akteneinsicht geboten wird, um zu ermitteln, ob das Wohl und Wehe der Bürgerschaft überhaupt erwogen wurde.

Wenn das die kommunale Quintessenz der repräsentativen Demokratie ist, dann stimmt was nicht.

 

Da hatten es die Dörfler im Mittelalter ja noch besser, wo über das Gemeingut, die Allmende, in den sogenannten "Bauernsprachen" gemeinsam und öffentlich entschieden wurde.

 

 

 

 

 

 

 

 

Aktuelles

Kroneacker: Ruheplatz eines Rehs. (Foto: Bestand Buhr)

 

31.12.2019: Nun stehen wir vor einem neuen Dezennium. Wie wird unser Dorf sich in den nächsten zehn Jahren verändern?

Im Unterdorf werden die Tongruben  verfüllt, der große Scherbenhaufen ist verschwunden, dort stehen Obstbäume, durch das Grün vernimmt man Summen und Zirpen, an dem kleinen Tümpel quaken die Laubfrösche und selbst der Kuckuck ist wieder zurück. Aus Richtung des endlich renaturierten Krümmelbachs hört man die Kinder spielen, die ihre Schiffchen umd die Wette fahren lassen...

 

31.12.2019: Hinsichtlich unseres Themas ist einzig die Einladung der Firma Schütz zu einem Besuch ihres Firmengeländes in Siershahn, die dem Gemeinderat kurz nach der konstituierenden Sitzung ausgesprochen wurde, zu vermelden. Am 22.10. erfolgte der Besuch, der eine Führung durch die Hallen und eine Sitzung mit Power-Point-Vorstellung des Unternehmens beinhaltete.

31.12.2018: "In den Sommermonaten, wo das Vieh im Felde ist, vernimmst Du keinen Laut, außer dem Bellen des sich an seiner Kette abzappelnden Hofhundes und, wenn Du dicht an der offenen (!) Haustür herschreitest, dem leisen Zirpen der in den Mauernesseln aus und einschlüpfenden Küchlein (Küken) und dem gemessenen Pendelschwung der Uhr, mit dessen Gewichten ein paar junge Kätzchen spielen..."

So schreibt Annette von Droste-Hülshoff über die Atmosphäre eines Spaziergangs durch ihre westfälische Heimat.

Diese Zeilen sind wie ein Blick in eine ferne Welt, die in den letzten gut 150 Jahren eine buchstäblich rasende Veränderung durchgemacht hat.

Zurückzudrehen ist die Zeit nicht, was auch in mancherlei Hinsicht nicht wünschenswert wäre - aber für ein Wachstum zum Besseren ist es nie zu spät.

Das wünsche ich uns und unserem Dorf für 2019!

15.11.2018: Wunderschönes Ebernhahn! Du Westerwälder Dorf, das zur Industrie- und Gewerbeanlage mutiert ist. Wie froh sind Deine Einwohner! Sie erhalten für die letzten 16 ha Grün, über die die Betonplatte gezogen wird fast FÜNF HEKTAR Ausgleich in ihren Gefilden. Oh staunt! Da wird Nadelwald in Laubwald umgewandelt: stolze 1,8 ha. Aber nicht genug damit: es kommen fast noch mal so viele Hektar, nämlich 1,2 ha putzigster Hochstaudenflur hinzu und als Krönung: das herrliche neue Beton des World Leader of Compliance erhält einen Grünstreifen ringsum.

 

DAS SIND DIE MASSNAHMEN, DIE VON DER FIRMA SCHÜTZ HULDVOLL ZUM EINGRIFFSAUSGLEICH IN EBERNHAHN GEWÄHRT WERDEN. 

 

 

Wo finden denn die anderen Ausgleichsmaßnahmen statt? In Wirges? Ach nein. Dernbach? Iwo, da wurden ja unlängst erst 100 Streuobstbäume gepflanzt. Überhaupt nicht in unserer VG, sondern in Herschbach, das zu seinen 137 ha Naturschutz- und Erholungsflächen noch über 9 ha dazu erhält und den 90 ha in Mündersbach werden 13 ha dazu gegeben.

Noch einmal: nicht einmal fünf Hektar werden in Ebernhahn kompensiert. 22 Hektar in Dörfern der VG Hachenburg und Selters!!!

 

WAS SAGT UNSER BÜRGERMEISTER UND UNSER GEMEINDERAT DAZU?

 

Die Schrift jedenfalls sagt: Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat.“ – Mt 25,29 Was hat Ebernhahn nicht: wohl offenkundig Grips, wenn es solchen Machenschaften zustimmt. Am 22.11. um 19 Uhr wird darüber in der Gemeindehalle beraten.

 

 

01.06.2018:  Wenn jemand wissen will, wo der von Sibelco gesprengte Basaltkopf des Berggartens hingekommen ist, so sind seine zu Schotter gebrochenen Überreste als Pflegemaßnahme zur Offenhaltung der Hochstaudenfluren des Immelswissje verwendet worden. (s. Aktuelles vom 06.03.2017...) Die Wunderlampe, die dies ermöglicht, heißt BauGB § 33.

31.12.2017: "Weide dich, Tochter Saturns, an meinem Verderben!...Wirklich...Ich raubte Antaeus der Mutter Nahrung!" So wendet sich Herakles, von Schmerzen besiegt, an seine Feindin Hera beim Versuch, sich vom Nessosgewand zu befreien, das ihm Haut und Gelenke zerfraß. Wie wir wissen, musste der wagemutige, starke und sinnenfreudige, aber auch impulsive, hochmütige und rachsüchtige Halbgott zur Entsühnung für seine Untaten zwölf Aufgaben erfüllen. Auf dem Weg zur elften Aufgabe kam er durch das Gebiet des Königs Antaios, der ein Sohn der Ge (Erde) und des Poseidon war und die Gewohnheit hatte, alle Fremden, die durch sein Land kamen, zum Wettkampf aufzufordern. Er war selbstsicher und erfüllt von der Kraft, die er aus seiner Verbindung mit Ge schöpfte. Die Besiegten opferte er dem Ruhm seines Vaters. Herakles konnte den starken Antaios nicht niederringen, denn jedesmal wenn dieser zu Boden ging, wurde er mit neuer Kraft erfüllt. Als Herakles das bemerkte, setzte er einen Hebelgriff an und hinderte Antaios daran, die Erde zu berühren. Am Ende wurde Antaios, dem buchstäblich der Boden unter den Füssen weggenommen wurde, von Herakles erdrückt.

Noch zu Strabons Zeiten um Christi Geburt zeigte man in der Nähe von Tingis einen kleinen Hügel, der das Grab des Antaios bergen sollte. Jedesmal wenn von diesem Hügel Erde weggenommen wurde, so hieß es, hörte es nicht auf zu regnen, bis er wieder aufgefüllt war.

Möge das kommende Jahr uns nicht nur Regen bescheren, sondern allen Lesern Blüte, Wachstum, Reife und Ernte und Segen für alles, was es schenkt und nimmt!

17.11.2017: Tand im Wert von 60 Niederländischen Goldgulden soll der legendäre Preis gewesen sein, für den Peter Minuit Manhattan von den Indianern erwarb. In Wirklichkeit waren es wahrscheinlich 185 Goldgulden. In unserem Fall scheint die Hilfe durch VG Consulting ein Ergebnis gebracht zu haben: im Gemeindeblättchen der Woche steht die Veräußerung von weiteren 5800 qm Ackerland zur Veröffentlichung. Da Landwirte ab einer bestimmten Größe Vorkaufsrecht haben, muss dieser Verkaufswunsch angezeigt werden.

10.09.2017: Auf dem Kronenacker sind Erdarbeiten im Gange. Sehr weiträumig wurde die Grasnarbe im nordwestlichen Bereich in Richtung des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers beseitigt. Von dort zieht sich die Spur quer über die Wiesen. Im südlichen Bereich vor dem Feldkreuz ist ein interessanter quadratischer Erdaushub. Die Archäologen überprüfen die ihnen erlaubten Flächen. Ende September waren die Arbeiten abgeschlossen - bisher mit wenig Ergebnis. Es heißt, ein Blindgänger wurde gefunden.

04.08.2017: Die gestrige Sitzung brachte eine Fülle von Neuigkeiten. Bericht

P.S. Es ist zwar eine würdige Form, seiner Verbundenheit mit dem Areal und all dem, was es für uns bedeutet, durch das  Kreuz Ausdruck zu verleihen. Doch die gerne dazu gestellten Lichter sind in der Sommerzeit eine gefährliche Sache. Darauf sollte geachtet werden.

31.07.2017: In dieser Woche, am Donnerstag, den 3.8., wird um 19 Uhr der Gemeinderat im Gemeindezentrum über den Kronenacker beraten! Ebenfalls wird das Industriegebiet Concordia zur Sprache kommen. Es ist zwar Ferienzeit, aber es passieren wichtige Dinge...

27.07.2017: An die Kronenackerkämpfer und -freunde: Das Auge offenbart einem zur Zeit die betörende Fülle an Leben, die Ebernhahns Schmuckkästchen birgt. Mich wundert, was der Gutachter alles übersehen hat. Jetzt, wo alle viel Geld ausgeben, um in den Urlaub zu fahren, ist die schönste Zeit zur Beobachtung.

In dieser Zeit wird nun von Planungsseite und Verbandsgemeindeverwaltung alles vorbereitet, um dieser Landschaft den Todesstoß zu geben. Sogar der Termin dafür steht schon fest: am 19. Oktober soll die öffentliche Sitzung sein, in der der Gemeinderat alle Einwendungen abschlagen und den Bebauungsplan aufstellen soll.

Ist sich Ebernhahn bewußt, was es verliert?

Es bleiben uns die Tongruben und reihenweise Industriegebiete. Langfristig könnte sogar die Autobahn A3 auf zehn Spuren verbreitert werden, wie die Pläne zur Wildbrücke bei Deesen offenbaren.

17.07.2017: Seit heute läuft bis 17.08.2017 die Frühzeitige Beteiligung für das Industriegebiet Concordia von Ransbach-Baumbach. Es liegt am Ortsausgang Ebernhahn Richtung Ransbach, linkerhand bis zum Trainingsgelände des Hundesportvereins Ransbach-Baumbach an der Concordiastraße und bis hinunter zu den Tonwerken Dr. Ludwig.

06.04.2017: Nicht nur eine Prospektion ist im Gange...

17.03.2017: In der gestrigen Gemeinderatssitzung waren Neuigkeiten zu erfahren, nicht nur über den Kronenacker.

06.03.2017: Die letzte Februarwoche brachte einige Bewegung in das geplante Industriegebiet. Vor dem Mobilzaun der Firma Schütz im Bereich des Immelswissje wurde mit den dort vorhandenen Gehölzen, Sträuchern und Bäumen buchstäblich

tabula rasa gemacht. Überall steckten Vermessungspfähle.

Erfahrungsgemäß schaute das wie eine bauvorbereitende Maßnahme aus.

Beunruhigt suchten wir um Auskunft nach. Dankenswerter Weise erhielten wir von den Verantwortlichen umgehend Aufklärung. Es bestünde keine Bau- oder Erweiterungsabsicht, lediglich auf den unbefestigten Lagerflächen.

Die Maßnahme solle vielmehr der Entwicklung von Extensivgrünland vor dem Firmengelände dienen. Die Vermessungspfosten hätten die Grenze des Bebauungsplans Berggarten markiert.

25.01.2017: Jüngst nahm ich an einem informativen öffentlichen Vortrag teil. Es ging um eine der 300 mitteleuropäischen Naturräume: die Streuobstwiese, die heutzutage zu den am stärksten gefährdeten Biotopen Mitteleuropas gehört. Unsere Altbäume, die heute noch tragen, wurden zur Zeit der letzten Weltwirtschaftskrise gesetzt. Das wurde in den Dreißiger Jahren von der Regierung gefördert zur Ernährungssicherstellung. Es war schon interessant zu hören, wieviel Vorausplanung und pflanzerische Sorgfalt vonnöten sind, wieviele Jahre Engagement und Pflege die Bäume benötigen und wieviel klima- und bodenangepasste Züchtungen zu den heutigen Raritäten zählen. Im Westerwald z. B. der Maurerapfel. Meine Vorstellungen waren da zuvor sehr einfach. Umso mehr kann ich jetzt die Arbeit unserer Vorfahren schätzen und begreife, wie groß unsere Verantwortung für dieses Erbe in unseren Dörfern ist.

31.12.2016: Vor kurzem fiel mir eine Geschichte in die Hand, die eine fabelhafte Episode aus dem Leben des Propheten der Muslime berichtet:

Muhammad saß mit seinen Freunden beisammen, als ein Kamel in hoher Geschwindigkeit auf ihn zukam und neben ihm stehen blieb. Es schien, als suche es Zuflucht bei ihm. Daraufhin kamen die Besitzer des Tieres angerannt und sagten: "Oh Gesandter Gottes! Dies ist unser Kamel. Endlich haben wir es - nach drei Tagen andauernder Suche - bei dir gefunden." Das Kamel stellte sich hinter Muhammad, der, ohne die Zügel des Tieres aus der Hand zu geben, sprach: "Euer Kamel jedoch ist sehr unzufrieden mit euch!". Verdutzt fragten die Männer: "Was sagt es, oh Gesandter Gottes?" - "Es sei bei euch aufgewachsen, habe jahrelang euer Gepäck getragen und euch viele Kameljungen geschenkt. Nach all diesen Diensten wolltet ihr es schlachten!", antwortete Muhammad.

Die Männer bejahten. Muhammad kaufte das Kamel für hundert Silberlinge, wandte sich zu dem Tier und sagte: "Oh Kamel, lauf jetzt. Dem Willen Gottes nach bist du frei, und niemand kann dir etwas antun!" (S. Alpsoy: Der Prophet Muhammad als Mensch, Bochum, 2007, S. 128)

Der Mensch hat als Teil der Schöpfung die schöne Gabe, ein Gespür für die Welt um sich herum zu entwickeln, das ihn mit und nicht auf Kosten anderer Geschöpfe leben lässt.

Allen Lesern dieser Zeilen ein gutes Vorankommen und ein segensreiches und friedvolles Jahr 2017!

 

01.11.2016: Beteiligt Euch am Kreisentwicklungskonzept!

13.09.2016: Seit gestern Morgen finden Baggerarbeiten auf dem Kroneacker statt. Die Abwässer des Autohofs Mogendorf sollen durch eine 1,7 km lange Pumpleitung bis nach Ebernhahn geführt werden. Dafür wird durch die Wiesplacken ein Graben gezogen. Der wird im Pflugverfahren entlang des Rad- und Wanderweges in Richtung Dorf bis zur Anschlußstelle an die Dorfentwässerung in der Kirchstraße (auf der Höhe der Holl) weitergeführt. Von dort fließt das Abwasser dann durchs Dorf hinunter bis zur Kläranlage Aubach in Wirges. Die Verbandsgemeinde budgetierte 2015 dieses Vorhaben mit 615.000 Euro.

08.09.2016: Derzeit werden von der Firma Schütz überall im Westerwald Flächen angekauft, die als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für die Zerstörungen in Ebernhahn herhalten sollen. So auch in Mündersbach. Dort sind es 9,6 ha Offenland für 0,90 €/qm, das in die Hände des Investors überging, damit man dort breite und lange Streifen mit Weichhölzern bepflanzen kann. Der Bodenrichtwert für entsprechendes Land in Ebernhahn liegt bei ca. 1,10 € - 1,50 €/qm.

10.06.2016: Betrifft Antrag der Einwohner zum Lärmgutachten Industriegebiet Berggarten vom 21.4.2016.

Die Niederschrift über die Ratssitzung ist im Bürger- und Ratsinformationssystem auf der Homepage der VG Wirges vor einiger Zeit zur öffentlichen Kenntnisnahme eingestellt worden.

Laut Beschluß des Gemeinderates erfolgt eine Überprüfung des Lärmgutachtens durch die Hinzuziehung eines zweiten vereidigten Lärmgutachters, was nun einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Es wurde vonseiten der Gemeinde um eine wohlwollende Festsetzung der Lärmwerte für die betroffenen Gebiete gebeten, sofern ein Ermessensspielraum gegeben ist. Nach Vorliegen der Ergebnisse wird sich der Gemeinderat dann abschließend mit der Thematik in öffentlicher Sitzung befassen.

08.06.2016: "Parkanlage" (nicht Parkfläche) bedeutet laut Definition aus der Wikipedia eine nach den Regeln der Gartenbaukunst gestaltete größere Grünfläche, die der Verschönerung und Erholung dient. Ich wusste es bisher nicht, aber Ebernhahn hat deren zwei! Zu sehen sind sie im Kartenwerk des zur Zeit in Offenlage befindlichen neuen Flächennutzungsplans. Am 09.06. wird unter zahlreichen anderen Tagesordnungspunkten dieses äußerst wichtige und sehr umfassende Werk im Gemeinderat zur Kenntnis genommen und der Beschluss nach Vorschlag der Verbandsgemeinde abgestimmt. Eine Bemerkung zur Kennzeichnung des Kronenackers in der Beikarte: dort wird der Streuobstbestand des Gebiets als Poolfläche eingemerkt, wie auch die jahrhundertealte Gemeindeweide in der Desper.

Auf der Fläche der Siedlungsneuausweisung (wird der GR wiederum für das Verschwinden eines weiteren Stückes "Grünen Bandes" um das Dorf stimmen?) wurde laut Umweltbericht, der sehr interessant zu lesen ist, der Bleitblättrige Stendelwurz gesichtet, eine seltene Orchideenart - im Kartenwerk dazu wurde jedoch die lateinische Abkürzung für eine andere seltene und geschützte Orchideenart verwendet: D.m. Das steht aber für das Breitblättrige Knabenkraut.

Was es auch immer war, es wurde 2008 gesichtet und danach nicht mehr. Aber das ist kein Wunder, denn diese Stellen sind, wie so viele in Ebernhahn, mit Rasenschnitt zugeschüttet.

Die "Planerische Prüfung Windenergie" des FNP, Seite 68, gibt an, daß aufgrund der Politik und der "Anfragen externer Anlagenbetreiber" eine erneute Überprüfung der Potenzialflächen gemacht wurde. Es ist deshalb auch erwogen worden, ob im Ebernhahner Wald bei der Gemeindeweide in der Desper Flächen für 3-MW-Windmühlen (ca. 210 m hoch) bereitgestellt werden können.

Auch die Waldflächen in der Oberen Desper, die zum Köppel führen, sind in einem erneuten Anlauf in Kooperation mit den Nachbar-Verbandsgemeinden  in den Plan der Windkraftnutzung aufgenommen.

09.05.2016:In der Begründung zum B-Plan Kronenacker steht: "Zur Gewährleistung einer geordneten und nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung gem. § 1 Abs. 5 BauGB hat der Ortsgemeinderat Ebernhahn die Aufstellung eines Bebauungsplans zu beschließen." Was sagt § 1 Abs 5 des Baugesetzbuchs: "Die Bauleitpläne sollen eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung, die die sozialen, wirtschaftlichen und umweltschützenden Anforderungen auch in Verantwortung gegenüber künftigen Generationen miteinander in Einklang bringt, und eine dem Wohl der Allgemeinheit dienende sozialgerechte Bodennutzung gewährleisten. Sie sollen dazu beitragen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern, die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln sowie den Klimaschutz und die Klimaanpassung, insbesondere auch in der Stadtentwicklung, zu fördern, sowie die städtebauliche Gestalt und das Orts- und Landschaftsbild baukulturell zu erhalten und zu entwickeln. Hierzu soll die städtebauliche Entwicklung vorrangig durch Maßnahmen der Innenentwicklung erfolgen."

Nach der Leipzig Charta von 2007 soll mit der nachhaltigen städtebaulichen Planung eine hohe gestalterische, bauliche und umweltbezogene Qualität erreicht werden.

Schon die Römer gründeten und bauten systematisch. Im Mittelalter gliederte man nach Stadtvierteln. In der Renaissance entwickelten sich geplante repräsentative Fürstenresidenzen. Mit der Industrialisierung um 1850 explodierte die Stadtentwicklung und damit die ungeordneten Verhältnisse: Fabriken und Wohnquartiere befanden sich in nächster Nachbarschaft. Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde deutlich, daß man hier eingreifen muss. 1887 erließ Berlin eine Bauzonenverordnung, die Maßstäbe setzte und eine weitläufige Trennung von Wohnen und Industrie vorsah. 1897 folgte Hamburg diesem Beispiel, 1904 München mit der Staffelbauordnung. Auch das derzeitige, gültige Bundesbaugesetz und die Baunutzungsverordnungen folgen diesem Grundsatz der weiträumigen Trennung.

In Ebernhahn ist man dabei, Bauzustände des 19. Jahrhunderts ins 21. Jahrhundert zu übertragen.

06.05.2016: In Zusammenhang mit dem Bebauungsplan Berggarten, der auch Auswirkungen auf den Bebauungsplan Kronenacker hat, fand am Donnerstag, den 21.4.2016 eine Gemeinderatssitzung statt, in deren Rahmen ein Einwohnerantrag der Bürger beraten wurde.Beschlußfassung und Begründung dieses Einwohnerantrags müssen auch öffentlich bekanntgegeben werden. Näheres dazu folgt demgemäß noch.

01.02.2016: Wußten Sie schon...daß man, um die Außengrenzen von Ebernhahn abzugehen insgesamt 17 x die Autobahnen A 48 und A 3 überqueren müsste?

19.01.2016: Was geschieht eigentlich zur Zeit? Üblicherweise wird das vom Grundstücksaufkäufer bezahlte Planungsbüro eine Gegenüberstellung mit den eingereichten Einwendungen und den vom Planungsbüro gefassten Handlungs- und Abwägungsvorschlägen aufstellen, welche zum Ziel hat, die eingereichten Einwendungen zum größten Teil zu entkräften. Wird hier nach dem baurechtlichen Grundsatz der Ergebnisoffenheit verfahren? Schwere Frage. Das Procedere soll ja dazu führen eine Bausatzung rechtswirksam zustandekommen zu lassen.  Die vom Planungsbüro ausgearbeitete Gegenüberstellung der Einwendungen und der Abwendungsvorschläge wird von der Verbandsgemeindeverwaltung zu einer Beschlussvorlage pro Bebauung zusammengefasst, und die Gemeinderäte lesen in aller Regel nur diese Beschlussvorlage. Das hat mir ein in diesen Dingen Erfahrener erzählt. So müssen ganz normale Frauen und Männer, Familienväter und Familienmütter, die das Ehrenamt Gemeinderat in Gang halten, ein so weites Feld, wie der alte Briest sagen würde, mit all seinen Komplikationen bewältigen!

Es gibt einen Grundsatz: "Ein Vorhaben kann nicht bei einem Planstand nach § 33 BauGB auf der Grundlage des Bebauungsplan-Entwurfs abgelehnt werden." (siehe Wikipedia, Bebauungsplan).

04.01.2016: In Ovids Fasti wird der Jahreslauf erklärt. Der Dichter fragt den Gott Janus, von dem unser Januar den Namen hat: "Warum führt Freude das Wort denn an deinen Kalenden? Warum wünschen wir uns gegenseitig Glück und Heil? Niedergelehnt auf den Stab in seiner Rechten, entgegnet Gott Janus dem Ovid: "Ein jeder Beginn zeichnet die Spur des Verlaufs." 

Auch die Süßigkeiten, die man in diesen Festtagen zubereitet, haben Bedeutung: "Sinnbild soll das sein: daß die Süße das Leben durchdringe, Und der begonnene Lauf lieblich beschließe das Jahr."

Ovid fragt weiter: "Das begreif' ich, aber warum spendet man Geld?"

Lächelnd erwidert Janus: "Wie wenig weißt du über dein Zeitalter, daß Du zweifelst, ob Geld süßer als Honig ist.

Selbst als regierte Saturn (im Goldenen Zeitalter, als alle Menschen noch natürlich lebten), hab' ich kaum einen gefunden, dem der Gewinn nicht süß wäre gegangen ans Herz. Habgier wuchs mit der Zeit, und am höchsten ist jetzt sie gewachsen; wollte sie weiter hinaus, fehlt' es ihr wahrlich an Raum. Nicht so fragte dem Haben man nach zu den Zeiten der Ahnen, Als noch jugendlich Rom dürftige Bürger umschloss, Als selbst dem marsgezeugten Quirinus ein Hüttchen genügte."

In diesem Sinne allen ein frohes und glückliches 2016!

19.10.2015: Eine neue Seite "Einwendungen" ist eingerichtet. Auch auf der Bilderseite sind neue Fotos eingestellt.

13.10.2015: Nachdem unsere Stellungnahme dem Ortsbürgermeister und auch den Ratsmitgliedern ausgehändigt wurde, werde ich sie in den nächsten Tagen auch hier veröffentlichen.

28.09.2015: Wir freuen uns über die ermutigende Beteiligung an Unterstützungsunterschriften. DANKE an alle!

Wir sind sehr zuversichtlich, daß unser Einsatz nicht umsonst ist.

01.09.2015:  Meldung im Gemeindeblättchen: Von Montag, den 7. September bis Dienstag, den 6. Oktober wird der Bauplan mit allen Gutachten in der Verbandsgemeindeverwaltung in Wirges für die Öffentlichkeit ausgelegt. In dieser Zeit ist es jedem möglich, die Pläne einzusehen und seine Eingaben zu machen. Was im Gemeindeblatt nicht erwähnt wurde: Laut Baugesetz § 3 gehören auch KINDER UND JUGENDLICHE zur Öffentlichkeit, die Beteiligungsrecht haben!

28.08.2015: Unser Faltblatt wird in Ebernhahn ausgeteilt.

27.07.2015: Unter "Historisches" ist der Zeitzeugenbericht eines Überlebenden des Kriegsgefangenenlagers hinterlegt.

24.07.2015: Eine neue Seite ist hinzugefügt: "Glossar"

22.07.2015: Rückfrage bei der Behörde wegen der Planunterlagen. Antwort: Dafür haben wir 30 Tage Zeit...

17.07.2015: Unter "Bilder" habe ich noch neue Aufnahmen und Texte hinzugefügt.

13.07.2015: Anforderung der Planunterlagen in der VG mit Berufung auf das LIFG und das LUIG Rheinland-Pfalz.

Eine weitere Interessenverbindung hat sich gegründet: die Schutzgemeinschaft Kronenacker.

01.07.2015: Die Schotterbahn auf dem Massenberg ist begehbar gemacht worden. Danke!

26.06.2015: Ich habe eine Anzeige im nächsten Gemeindeblättchen geschaltet, damit die Ebernhähner Bürgerschaft ebenfalls Informationen erhält. Die VG wollte meinen Text nicht veröffentlichen. Er sei nicht neutral.

19.06.2015: Information des Bürgermeisters über diese Homepage. Auf Bitte des Ortsbürgermeisters gab ich das Einverständnis, daß der Gemeinderat, Verbandsgemeinderat und der Grundstücksaufkäufer über meine Seite informiert werden dürfen. Bei mir ist dies alles öffentlich.

15.06.2015: Veröffentlichung dieser Homepage.

23.04.2015: Entschluß der Offenlegung des Bebauungsplans. Der Vertreter des Grundstückaufkäufers saß mit am Sitzungstisch und wurde per Handschlag vom Ortsbürgermeister begrüßt. Die Bürgerinnen und Bürger wurden nicht per Handschlag begrüßt, saßen an der Wand entlang und wurden darauf aufmerksam gemacht, daß sie zu schweigen hätten. Es wurden 11 Ja-Stimmen für den Bebauungsplan abgegeben:

Ortsbürgermeister Rüdiger Gemmer

Müntaz Karagöz

Joachim Altmann

Markus Buhr

Marco Kalb

Sebastian Heil

Jörg Sagstetter

Anja Kluge

Fred Baumann

Volker Zipp

Alexandra Merz

und zwei Nein-Stimmen:

Uli Buhr

Achim Görg

Es wurde von der CDU-Fraktion noch ein Antrag gestellt, aufgrund der öffentlichen Unruhe, die man auf der Bürger-Infoveranstaltung festgestellt hatte, eine Beschlußfassung über die Offenlegung des B-Plans zu verschieben. Doch diesem Antrag stimmten nur fünf Ratsmitglieder zu. Der Rest stimmte dagegen.

Dies war eine öffentliche Sitzung. Die Namen der Abstimmenden sind bekannt.

Der Vertreter des Grundstückaufkäufers erhielt vom Bürgermeister einen Spendenaufruf des Kindergartens.

Auf die Frage des Ortsbürgermeisters nach dem Aufkauf der Belehnungen wurde vom Vertreter des Grundstückaufkäufers die Mitteilung gemacht, daß eine Belehnung erworben worden wäre für den Preis von 1/2 Million Euro. Die zweite Belehnung noch nicht.

15.04.2015: Bürger-Infoveranstaltung in der Gemeindehalle zu den Bebauungsabsichten.

Am Sitzungstisch saßen der Vertreter des Grundstückaufkäufers, ein Lärm- und ein Umweltgutachter, eine Vertreterin des Ingenieurbüros, zwei Vertreter der Verbandsgemeinde und der Ortsbürgermeister. Über hundert Bürgerinnen und Bürger drängten sich in den Raum. Nachzügler machten kehrt, als sie sahen, daß kein Platz mehr frei war. Überaschung löste die Feststellung aus, daß sämtliche Gutachten vom Grundstücksaufkäufer in Auftrag gegeben und bezahlt wurden.

Große Besorgnis auf Seiten der Bürgerschaft bildete der Aspekt der Umweltbelastungen. Sehr aufgebracht war man über die Werte der Lärmbegutachtung, in welcher nicht das Aufkommen des Straßenverkehrslärms berücksichtigt worden wäre.

Aber auch die Auswirkungen auf die Natur wurden sehr kritisch gesehen.

Die Fragen hinsichtlich der Höhe etwaiger Gewerbesteuereinnahmen oder der Anzahl etwaiger Arbeitsplätze blieb unbeantwortet.

Der Ortsbürgermeister fügte dazu an, daß zwar nicht direkt, aber irgendwann, später, Einnahmen zu erwarten seien.

Der Vertreter der Bauleitung der Verbandsgemeinde betonte, daß der Gemeinderat über Jahre hinweg alle nur möglichen Aspekte erwogen hätte. Nun dürfe die Bürgerschaft ihre Anregungen einbringen.

Es erhob sich ein Bürger und antwortete: "Das hier sind keine Anregungen, das sind Einwände."

Ein anderer Bürger bemerkte, daß auf dem Kroneacker Belehnungsrecht läge. Da wäre es doch besser, Hallen zu haben als ein großes Loch.

Darauf stand ein weiterer Bürger auf und antwortete, daß es fraglich sei, ob auf diesem Gelände je Ton hätte abgebaut werden können, da durch Autobahn, Landstraße, Schienenwege und Industrie- und Wohnbebauung die Abbaufläche zu gering geworden wäre.

Es wurde auch die Frage aufgeworfen, wie hoch der Quadratmeterpreis sei, zu dem die Gemeinderäte die gemeindeeigenen ca. 50.000 qm dem Grundstücksaufkäufer verkauft hätten. Das wollte der Ortsbürgermeister zuerst nicht beantworten. Nach Rücksprache mit den Vertretern der Verbandsgemeinde wurde diese Frage dann doch beantwortet: der Quadratmeterpreis betrug 10 Euro.

Die vorgelegte zweidimensionale Bauzeichnung, ließ nur Seitenansichten der Höhenproportionen zwischen den Industriehallen und den Wohnhäusern zu. Von Seiten der Bürgerschaft wurden Stimmen laut, auch eine Frontalansicht zu präsentieren, damit man sehen könne, wie weit die Hallendächer über den Sichtschutzwall hinausragen würden. Dazu hatte man aber keine Entwürfe.

Der Kroneacker soll 11 m tief abgegraben werden. Auch dazu wurden Vorbehalte der Bürgerschaft aufgrund des damit verbundenen Abraumverkehrs, der Straßenbelastung und des Drecks laut.

Immer wieder ertönten auch Zwischenrufe nach einer "Bürgerbefragung". Darauf wurde weder vom Ortsbürgermeister noch von den anwesenden Gemeinderäten eingegangen. Dennoch fanden diese Zwischenrufe schließlich Gehör bei dem Vertreter der Verbandsgemeinde, der meinte: Sollte sich halb Ebernhahn dagegen entscheiden, müsse sich der Gemeinderat die Sache nochmal überlegen.

Zu allen angerissenen Aspekten wurden abschließende Antworten noch nicht gegeben.

Die Veranstaltung dauerte etwa zwei Stunden.

12.03.2015: Öffentliche Gemeinderatssitzung mit Details zur geplanten Bebauung und Beschluß einer Bürger-Infoveranstaltung. Der Ortsbürgermeister kündigte an, daß es demnächst eine Abstimmung über den Aufstellungsbeschluß geben würde. Für die Gemeinde sehe er in der Bebauung des Kroneackers drei Vorteile: eine "nachhaltige Gewerbesteuer", die Entstehung "hochwertiger Arbeitsplätze" und "Schuldenfreiheit", sodaß Investitionen für den Friedhof und den Kindergarten ermöglicht würden. Es wurde noch einmal die Höhe der Hallen verhandelt. Der Vertreter des Grundstücksaufkäufers stellte den Antrag, 25-m-Hallen zuzulassen. Er erhielt die Bewilligung, die festgelegte Hallenhöhe von 18 m-Hallen auf Antrag vor dem Gemeinderat erforderlichenfalls noch auf zwei weitere Meter aufstocken zu können. Es wurde der Beschluß gefasst, für die Bürger im nächsten Monat eine Info-Veranstaltung stattfinden zu lassen.

Von Seiten der Ratsmitglieder bat man  die Aufstellung eines Mastes vorzunehmen, um bis dahin die Hallenhöhe vor Ort einmal konkret einschätzen zu können. Ebenfalls wurde gebeten, statt der graphischen Bauzeichnung eine professionellere dreidimensionale Computerzeichnung vorzulegen.

21.05.2014: Bekanntmachung dieses Beschlusses und Bitte der Ortsbürgermeisterin an die Bürger um Geduld bis zur Beteiligung der Öffentlichkeit.

??.??.2014: Beschluß des Gemeinderats in nichtöffentlicher Sitzung zum Verkauf der gemeindeeigenen Flächen auf dem Kroneacker.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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© Petra Buhr